Die Deutsche Rentenversicherung veröffentliche neueste Zahlen zu Renten im Osten und Westen.
Hierzu hatte die Bildzeitung in ihrem Renten-Atlas vom 03.08.2016 und das Versicherungsjournal mit Beiträgen Hintergründe veröffentlich.
Renten der Frauen und Männer
Die erste Botschaft, die aus den Zahlen der Deutschen Rentenversicherung zu entnehmen ist, dass die Renten der Frauen deutlich niedriger sind als die Renten der männlichen Altersrentner oder Erwerbsminderungsrentner. In den alten Bundesländern gibt es im Saarland für eine Frau mit Altersrente im Schnitt 491 € und in Hamburg im Schnitt mit 710 €. Bei den männlichen Rentenbeziehern ist Bayern mit 1078 € Durchschnittsrente das Schlusslicht. Im Saarland beziehen die Männer mit 1188 € die höchsten Renten im Westen. Es ist zu vermuten, dass sich im Saarland die Einkommen aus der Kohleindustrie auswirken und in Bayern, der heutigen männlichen Rentenbezieher im ländlichen Bereich gearbeitet haben und die Einkünfte dort vergleichsweise niedrig waren.
In den neuen Bundesländern sieht die Rentenhöhe so aus. Bei den Frauen ist Berlin –Ost mit 940 € am höchsten und in Sachsen-Anhalt mit 822 Durchschnittsrente der Frauen am niedrigsten. Bei den Männern erhalten die Rentner in Ost-Berlin mit 1197 € die höchsten Durchschnittsrenten und in Mecklenburg-Vorpommern mit 1090 € die niedrigsten Altersrenten.
Aus den Zahlen wird aber auch deutlich, dass Frauen generell niedrigere Renten als Männer erhalten. Damit spiegelt sich auch die Lohnungleichheit zwischen Frau und Mann wider. Wenn diese Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern aufgehoben wird, wird es auch höhere Renten für Frauen geben.
Renten in Ost und West der Unterschied?
Als Rentenberater bekommen wir täglich Rentenbescheide oder Rentenauskünfte zusehen. Daher können wir auch etwas zu den unterschiedlichen Rentenhöhen sagen und woher diese kommen.
Sicher ist eines. Die Frauen im Osten beziehen deutlich höhere Renten, als die Rentenempfängerinnen im Westen. Dies liegt einfach daran, dass die Frauen im Osten länger gearbeitet haben. Typischerweise waren die Frauen im Westen mehr und länger mit der Kindererziehung beschäftigt. Dieses Lebensmodell war in den alten Bundesländern sehr weit ausgeprägt. Daher wurde auch hier weniger in die Rentenversicherung eingezahlt. Deshalb wurde vor kurzem durch die CSU die Erweiterung der Mütterrente für Mütter die Kinder vor 1992 geboren haben von 2 auf 3 Entgeltpunkte pro Kind gefordert. Wir haben berichtet. Erst die nächste oder übernächste Rentnerinnengeneration aus dem Westen wird höhere Renten bekommen, weil die Erwerbsquote der Frauen im Westen in den 90-er Jahren höher wurde.
Die Männer als Rentner im Westen und Osten erhalten fast gleich hohe Renten. Die Rentenhöhe ist regional unterschiedlich.
Renten Altersarmut droht!
Eine Erkenntnis ist aus allen Zahlen zu nehmen. Die Durchschnittsrenten sind erschreckend niedrig. Wie soll eine Rentnerin aus Bayern von einer Durchschnittsrente von 610 € leben, ohne auf Sozialhilfe angewiesen zu sein. Selbst die höchsten Frauenrenten in Ostdeutschland ändern nichts an der Tatsache, dass die durchschnittlichen Renten nahe der Armutsgrenze sind und hier unbedingt gegengesteuert werden muss. Sicher ist, dass massive Altersarmut droht. Daher werden die Rentenbezieher von heute und morgen immer mehr auf weitere Einkünfte neben der Rente angewiesen sein.
Fazit zu den Renten
Altersarmut darf es in Deutschland nicht geben. Dass die gesetzlichen Renten aus der Rentenversicherung allein nicht reichen, ist aber schon länger bekannt. Die nahende Rentnergeneration (Babyboomer) wird das Rentenniveau der gesetzlichen Rente zu spüren bekommen. Daher müssen wir uns im Klaren sein, dass es wichtig ist, für die eigenen Altersbezüge zum Teil selbst zu sorgen und können uns nicht allein auf die staatliche Rente verlassen. Daher ist die allgemeine Forderung nach einem Schulabschluss und Berufsausbildung für den Bezug von guten Einkommen und der späteren Rente wichtig und richtig.
Wichtig ist es auch, dass die Rentnerinnen und Rentner oder werdende Rentner ihre Rentenunterlagen vollständig und richtig haben. Gerne beraten wir Sie hierzu und schließen bestehende Rentenlücken. Wir berechnen Ihre Rente, damit Sie wissen, was Sie später bekommen. Hier geht es zu unseren Angeboten mit pauschal günstigen Preisen.
Ihre Rentenberatungs-und Rechtsanwaltskanzlei Peter Knöppel
Peter Knöppel
Rechtsanwalt , Fachanwalt für Sozialrecht und gerichtlich zugelassener Rentenberater
Spezialisiert auf gesetzliche Rente, Unfallrente, Schwerbehindertenrecht und Sozialrecht allgemein.
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